Die rheinland-pfälzische Auswanderung nach Osteuropa im 18. und 19. Jahrhundert
Abstract
Für die Auswanderung nach Osteuropa waren vor allem politische Begebenheiten verantwortlich. Kriege und Besatzung führten oft auch zu wirtschaftlichen Problemen. Diese wurden durch Missernten und Steuererhöhungen verschärft. Schon in den 1670er und 1680er Jahren emigrierten die ersten Siedler, wobei es allerdings erst im 18. Jahrhundert schubweise zu Auswanderungen größeren Umfangs kam. Ziele in Osteuropa waren vor allem Galizien, Südrussland und die Batschka und das Banat in Ungarn.
Die Auswanderung nach Russland begann in der Regierungszeit Katharinas II. Die Zarin wollte neugewonnene Gebiete, vor allem im Süden an der Wolga und am Schwarzen Meer, bevölkern. Ab 1765 folgten vor allem deutsche Bauern dem Werben der russischen Gesandten, welche mit vielfältigen Versprechen lockten. Insgesamt folgten bis 1842 mehr als 30000 Menschen aus dem südwestdeutschen Raum dem Werben der Zarin und ihrer Nachfolger.
Ebenso wie die Auswanderung nach Russland wurde auch die Auswanderung nach Südosteuropa von der Obrigkeit gesteuert. Die Habsburgermonarchie wollte nach den Siegen über die Osmanen Ende des 17. Jahrhunderts die neu gewonnenen, menschenleeren Gebiete bevölkern. 1711 begann die erste Auswanderung in die Batschka. Nach Zugewinnen im Frieden von Passarowitz 1718 wurde auch das Temescher Banat besiedelt. In beiden Regionen fanden zahlreiche Rheinland-Pfälzer eine neue Heimat.
Migration to Eastern Europe
The migration to Eastern Europe was mostly fueled by political events. War and occupation were also economic problems that lead people out of Germany. Bad harvests and tax increases aggravated the German economic problem further. The first emigrations started in the 1670s and 1680s, but the 18th century saw a dramatic rise in emigrations. The destinations in Eastern Europe ranged from Galicia, South Russia, Backa to Banat in Hungary.
The migrations to Russia began in the reign of Catherine the Great. The Empress wanted newly won area, from Volga to the Black Sea, to be populated. In 1765 many German farmers were lured into Russia with a wide range of advertisements from the Russian Ambassadors. Up until 1842 over 30,000 people from Southwestern Germany moved to Russia; lured there by the advertisements of the Tsaritsa and her successors.
Just like the emigration to Russia, the emigration to Southeastern Europe was also controlled by Authorities. The Habsburg Monarchy wanted to populate the deserted area after the triumph of the Ottoman Empire in the end of the 17th century. The first migrations to Backa began in 1711. After increases in peace from Passarowitz in 1718, the Banat of Temeswar started being settled. A plethora of Rheinland-Pfalzers found a new place to call home in both of these regions.
Text und Übersetzung: Ryan McCourt und Christoph Schmieder